Glossar
Batterien kennt und nutzt jeder, dennoch sind sie nicht ganz trivial. Von den ablaufenden chemischen Prozessen über die enthaltenen Bestandteile bis hin zu den verschiedenen Einsatzzwecken, alles hat seine Fachbegriffe und Besonderheiten. Aber man muss es auch nicht unnötig kompliziert machen. Die wichtigsten Begriffe haben wir hier versucht herunter zu brechen.
AFB
Veralteter Begriff für eine Batterieklasse von Start-Stopp-Batterien. Neu: EFB
AGM
Batterieklasse, bei der das Elektrolyt in einem Glasfasermatten-Separator gebunden ist.
Weil das Elektrolyt 100% festgelegt ist, kann eine AGM-Batterie nicht auslaufen. Außerdem ist sie rüttelfest, weil die Separatoren, nachdem sie das Elektolyt aufgenommen haben, aufquellen und so die Gitterplatten vor Vibrationen und Materialverlust schützen. Extrem rüttelfeste Heavy-Duty-Batterien basieren oft auf einer weiterentwickelten AGM-Technologie.
Durch die dicht an den Elektroden liegenden Glasfasermatten geht außerdem bei jedem Entlade-Lade-Zyklus weniger aktives Elektrodenmaterial verloren als bei herkömmlichen Batterien.
AGM-Batterie werden unter anderem in zyklischen und stationären Anwendungen wie Telekommunikation, Rollstühlen, Alarmsystemen sowie in klassischen Starter-Anwendungen und Start-Stopp-Anwendungen eingesetzt.
Wenn in deinem Auto mit Start-Stopp-Technologies eine AGM verbaut war, solltest du sie auf jeden Fall wieder durch eine AGM-Start-Stopp-Batterie ersetzen. Ein Upgrade von EFB-Technologie auf AGM ist immer möglich. Beide Start-Stopp-Batterien müssen nach dem Einbau im Managementsystem des Fahrzeugs angemeldet werden.
Ampere
Die Maßeinheit für die Stromstärke einer Batterie.
Amperemeter
Ein Messgerät zum Bestimmen der Stromstärke.
Amperestunde
Die Maßeinheit für die elektrische Speicherkapazität einer Batterie. Mehr Infos -> Kapazität
Anschlusspol
Die elektrische Verbindung der Batterie zum Stromkreis des Fahrzeugs.
Eine Batterie hat einen positiven (+) und einen negativen (-) Pol. Sind beide Pole mit einem elektronischen Verbraucher verbunden, fließt zwischen ihnen elektrischer Strom. Die Anbringung und Art der Pole sollten zum Fahrzeug passen. Falls das nicht möglich ist, gibt es Poladapter, um die Kabel sicher anzubringen. Verwende nur empfohlenes Zubehör. Bei all unseren Batterien ist die Polart vermerkt. Polfett kann die Anschlusspole vor Korrosion schützen. Es gibt verschiedene Ausführungen: Rundpol, Flachpol, Gewindepol etc., die jeweils bei der einzelnen Batterie vermerkt sind.
Antriebsbatterie
Eine wiederaufladbare Batterie, die auf den Antrieb von Maschinen und Fahrzeugen ausgerichtet ist.
Traktionsbatterien sind so ausgelegt, dass sie mit vielen Ladezyklen, auch bis zur Entladeschlussspannung gut klarkommen, weil sie üblicherweise einmal geladen und dann so lange benutzt werden, bis sie leer oder nahezu leer sind, und erst dann wieder geladen werden. Sie liefern über lange Zeit gleichmäßige Mengen an Strom.
Die gleichen Eigenschaften brauchen auch Batterien für stationäre Anwendungen. Sie eignen sich also auch gut als Zwischenspeicher für Photovoltaik- oder Windanlagen oder auch für sicherheitsrelevante Anwendungen, die unabhängig vom Stromnetz sein sollen (unterbrechungsfreie Stromversorgung/USV).
Aufladen
Die Umkehrung des chemischen Prozesses, der beim Erzeugen vom Strom, bzw. beim Entladen abläuft. Aufladbare Batterien nennt man streng genommen Akkus oder Sekundärbatterien.
Backup-Batterie
Eine Batterie, die die elektrischen Funktionen im Auto sicherstellt, falls die Haupt-Starterbatterie Probleme macht.
Sie dient auch dazu, die Haupt-Batterie zu entlasten , wenn im Auto viele elektrische Verbraucher verbaut sind, die bereits Strom benötigen, bevor der Motor gestartet wird.
Balancing
Der Prozess, der dafür sorgt, dass alle Zellen in einer Batterie gleichmäßig geladen sind und werden.
Batterien bestehen aus mehreren Zellen. Durch unterschiedliche Alterung oder Toleranzen in der Fertigung, kann es vorkommen, dass sie sich unterschiedlich schnell entladen oder sie unterschiedlich schnell aufgeladen werden. Lithium-Batterien haben ein Batterie-Managementsystem. Hier sorgt eine elektronische Schaltung, der Balancer oder Ausgleichsregler, dafür, dass die Ladung trotzdem gleichmäßig verteilt wird. So wird die Gesamtkapazität der Batterie bestmöglich genutzt und gleichzeitig werden die einzelnen Zellen vor Überladen geschützt.
Batterie
Eine elektrische Energiequelle bestehend aus einer oder mehreren Primär- (nicht wiederaufladbar) oder Sekundärzellen (wiederaufladbar).
Streng genommen ist eine einzelne Zelle keine Batterie und eine wiederaufladbare Batterie wird Akku genannt. Im Sprachgebrauch wird der Begriff Batterie trotzdem auch für Monozellen und wiederaufladbare Akkumulatoren wie Auto-Batterien genutzt. Wenn wir hier von Batterie sprechen, meinen wir fast ausnahmslos wiederaufladbare Akkumulatoren.
Batteriekasten
Die äußere Hülle einer Batterie.
Klassische, nasse Batterien sind oft in einem weißen oder transparenten Gehäuse, damit man den Flüssigkeitsstand leicht überprüfen kann.
Manche Gehäuse verfügen über eine Bodenleiste, um sie sicher zu verbauen. Es gibt verschiedene Normen für die Kastengrößen. Die genauen Maße unserer Batterien finden sie bei jedem Produkt vermerkt.
Batterieklasse
Klassifizierung von Batterien nach gemeinsamen Merkmalen.
Im Prinzip sind alle Batterien galvanische Zellen, in denen durch die chemische Reaktion an den beiden Polen in dem Elektrolyt Spannung entsteht. In der Ausführung des Gehäuses, der Separatoren, der Legierung der Gitter und des aktiven Materials, der Zusammensetzung des Elektrolyts, usw. haben Batterien sehr unterschiedliche Eigenschaften. So haben z. B. AGM-Batterien eine hohe Kaltstartleistung.
Batteriepflege
Alle Maßnahmen, die wir empfehlen, um dem Alterungsprozess einer Batterie entgegenzuwirken.
Hierzu zählen z. B. die richtige Inbetriebnahme, das regelmäßige Überprüfen des Ladezustands, das Laden in sinnvollen Intervallen, das Säubern der Pole und der Batterie.
Jede Batterie profitiert von einer geeigneten Batteriepflege.
Manche Batterie müssen darüber hinaus gewartet werden, es muss also der Säurestand überprüft oder Säure ggf. nachgefüllt werden.
Batterieschlamm
Ein unerwünschter Alterungsprozess, bei dem sich die winzigen Teile aktiven Materials, die sich bei jedem Ladezyklus ablösen, am Boden einer Batterie absetzen.
Damit dieser leitfähige Batterieschlamm die Platten nicht berührt, reichen sie normalerweise nicht bis zum Boden der Batterie. Erreicht der Batterieschlamm die Platte, kann es zum Kurzschluss kommen und die Zelle wird unbrauchbar. Das nennt man auch Plattenschluss oder Zellschluss.
Blei-Säure-Batterie
Eine wiederaufladbare Batterie, die durch die Kombination aus Blei und Bleioxid als aktivem Material und einer Säure als Elektrolyt mittels Elektrolyse elektrischen Strom erzeugt.
Je nach den verwendeten Materialien und deren Kombination unterscheidet man zwischen klassischen, nassen Batterien, AGM-Batterien, Gel-Batterien und vielen weiteren Klassen.
Bleisulfat
Entsteht in Blei-Säure-Batterien bei der Stromerzeugung aus Schwefelsäure und Blei.
Beim Laden der Batterie wird das Bleisulfat idealerweise wieder entfernt. Entsteht zu viel Bleisulfat, sulfatiert die Batterie.
Dauer-Entladeprüfung
Ein Verfahren, bei dem einer Batterie bis zu einem bestimmten Punkt konstant Strom entnommen wird.
So wird die vorhandene Kapazität der Batterie festgestellt.
Destilliertes Wasser
Destilliertes Wasser zum Nachfüllen von Batterien, die Flüssigkeit verlieren.
Klassische Blei-Säure-Batterien, auch nasse Batterien genannt, verlieren beim Betrieb Flüssigkeit. Der Flüssigkeitsstand muss daher regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden. Hierzu wird destilliertes Wasser benötigt, um die Zusammensetzung der Säure nicht zu verändern. Ungeeignetes Wasser würde innerhalb kürzester Zeit die Elektroden zerstören und die Batterie damit unbrauchbar machen. Bei wartungsfreien Batterien kann kein Batteriewasser nachgefüllt werden.
Doppeldeckel mit Labyrinth
Eine Deckelform, bei der entstehender Wasserdampf im Labyrinth des Deckels kondensiert und in die Batterie zurückgeführt wird.
Durchschnittliche Entladung
Die Menge an Strom, die durchschnittlich beim Entladen einer Batterie entnommen wird.
Sie wird meist durch Berechnung des Stroms bei einer Entladungstiefe von 50% angenähert.
EFB
Eine verbesserte nasse Blei-Säure-Batterie, die darauf ausgelegt ist, deutlich mehr Zyklen auszuhalten.
Um das zu erreichen, werden dem Blei Karbonadditive zugefügt und die Elektroden von einer besonderen Separatortasche umgeben.
EFB-Batterien sind für den Einsatz in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Technologie gedacht, bei denen der Motor also im Stand elektrisch gesteuert ausgeschaltet und beim Anfahren wieder gestartet wird. Sie unterstützen auch Fahrzeuge mit Energierückgewinnung, bei denen die Batterie z. B. beim Bremsen aufgeladen wird. Sie eignen sich aber auch durch ihre hohe Kaltstartleistung als Starterbatterien in PKW mit vielen Verbrauchern.
Sie halten auch hohe Temperaturen gut aus und eignen sich daher in heißen Klimazonen oder um sie direkt im Motorraum einzubauen - auch in Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb.
Neben EFB-Batterien werden in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Funktion auch AGM-Batterien verbaut. Ist werkseitig eine AGM-Batterie eingebaut, darf diese nur wieder durch eine AGM-Batterie ersetzt werden. Ein Upgrade von EFB-Technologie auf AGM ist immer möglich. Beide Start-Stopp-Batterien müssen nach dem Einbau im Managementsystem des Fahrzeugs angemeldet werden.
Elektrolyse
Der chemische Prozess, der in einer Batterie elektrischen Strom erzeugt.
Elektrolyt
Ein notwendiger Bestandteil von Batterien, in herkömmlichen Blei-Säure-Batterien meist eine verdünnte Schwefelsäure, die durch die enthaltenen Ionen elektrisch leitfähig ist.
Für die Stromerzeugung genutzte Elektrolyte sind oft flüssig; ihre Eigenschaften können aber durch verschiedene Zusätze verändert werden. So wird die Schwefelsäure in Gel-Batterien z. B. durch den Zusatz von Kieselsäure gel-artig gebunden. Diese Batterieklasse verliert nahezu keine Flüssigkeit und ist daher wartungsfrei oder absolut wartungsfrei. Bei Nassbatterien hingegen muss der Stand des Elektrolyts regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls mit Batteriewasser aufgefüllt werden.
Endpolart
Die Ausführung der Anschlusspole einer Batterie, passend zu den Anforderungen des jeweiligen Fahrzeugs oder Einsatzes.
Es gibt Pole in verschiedenen Formen (abgerundet, eckig, mit oder ohne Loch, gedreht etc.) und Dicken.
Entgasung
Die Anordnung der Entlüftungs-Öffnungen in einer Batterie entsprechend der Fahrzeughersteller-Vorgaben.
Mehr Infos unter Entlüftete Batterie
Entladen
Der Vorgang, bei dem Strom aus einer Batterie entnommen wird, um die angeschlossenen Verbraucher mit elektrischer Energie zu versorgen.
Neben bewusst angeschalteten elektrischen Verbrauchern wie Heizung oder Licht entziehen auch Bauelemente oder Geräte wie Alarmanlagen oder Computerspeicher so genannte stille Verbraucher Strom aus der Batterie, während ein Fahrzeug nicht benutzt wird.
Eine Batterie, die nicht mehr voll geladen ist, nennt man entladen, ist sie zu 50% entladen, nennt man sie tiefentladen.
Entladeschlussspannung
Ein vom Hersteller festgelegter Wert, bis zu dem eine wiederaufladbare Batterie entladen werden kann, ohne die Lebensdauer zu beeinträchtigen.
Würde man die Batterie noch weiter entladen (tiefentladen), riskiert man, sie zu beschädigen. Nasse Blei-Säure-Akkumulatoren sind sehr empfindlich gegenüber Tiefentladung.
Entladetiefe
Der Grad, zu dem eine Batterie entladen ist.
Üblicherweise legt der Hersteller eine maximale Entladetiefe fest, bis zu der die Batterie entladen werden kann, ohne ihre Lebensdauer zu beeinträchtigen.
Entladungsrate
Eine Messzahl, die bestimmt, wie lange es dauert, bis eine Batterie vollständig entladen bzw. geladen ist.
Eine Entladerate von 1C steht für eine 1-Stunden dauernde Entladung, 2C für 1/2-Stunden-Entladung, 10C für 6-Minuten-Entladung usw. Die Entladerate ist unabhängig von der Kapazität einer Batterie.
Analog steht 1C auch für 1-Stunde-Ladung, 2C für 1/2-Stunde-Ladung usw. hier also für die Zeit, die nötig ist, um die Batterie komplett zu laden.
Entlüftete Batterie
Eine Batterie, bei der die entstehenden Gase entweichen können.
Das Gas entweicht dabei über eine oder mehrere Entlüftungsöffnung(en) und wird über einen Entlüftungsschlauch aus dem Motorraum nach Außen geleitet.
Ventilgesteuerte Batterien nutzen Gasrekombination. Sie eignen sich im Gegensatz zu entlüfteten Batterien auch für den schrägen.
Entlüftungsschlauch
Ein Schlauch, der an der Entlüftungsöffnung einer entlüfteten Batterie ansetzt und die Gase aus dem Motorraum ableitet.
Erdungskabel
Das Kabel, das die Batterie mit der Masse, z. B. dem Metallrahmen eines Fahrzeugs, verbindet.
Normalerweise ist das Erdungskabel am negativen (-) Anschluss angebracht. Manche älteren englischen oder US-Fahrzeuge verwenden den positiven (+) Anschlusspol als Erdung.
Die Erdung ist eine Sicherheitsmaßnahme vor Überspannung.
Füllhöhe
Außen am weißen oder transparenten Gehäuse einer Nass-Batterie angebrachte Markierung, die anzeigt, wie hoch die Batterie mindestens (MIN) und höchstens (MAX) gefüllt sein darf.
Bei der Inbetriebnahme oder Erstbefüllung muss die Batterie bis zur oberen Markierung (MAX) mit Batteriesäure gefüllt werden. Bei der späteren Wartung sollte die Batterie mit destilliertem Wasser wieder bis zur MAX-Markierung aufgefüllt werden.
Gasen
Bezeichnung für die Gasentwicklung in einer Zelle, während durch chemische Prozesse Strom erzeugt wird.
Bei verschlossenen Batterien entsteht nur wenig Gas, das bei Überdruck durch Sicherheits-Ventile austritt. Bei nassen Batterien mit höherer Gasenwicklung entweicht es über eine oder mehrere Entlüftungsöffnung(en) und wird über einen Entlüftungsschlauch aus dem Motorraum nach Außen geleitet. Bei Fahrzeugen von unterschiedlichen Herstellern liegen auch die Entgasungsöffnungen und evtl. Schlauchableitungen an verschiedenen Stellen der Batterie, z. B. rechts, links oder beidseitig.
Bei Nass-Akkus ist die Gasentwicklung beim Laden erwünscht, da die aufsteigenden Gase die Säure durchmischen und einer Säureschichtung entgegewirken.
Gasrekombination
Eine Technologie, bei der das in Batterien entstehende Gas zum größten Teil wieder verflüssigt und in den chemischen Kreislauf zurückgeführt wird.
Geringe Mengen an überschüssigem Gas werden über eine zentrale Entgasung oder über ein Ventil abgelassen, um Überdruck zu vermeiden.
Gasrekombination ist die Voraussetzung für wartungsfreie Batterien.
Gel-Batterie
Eine Batterieklasse, bei der das Elektrolyt durch Zugabe von Kieselsäure gelartig eingedickt ist.
Gel-Batterien sind verschlossen und haben ein Sicherheitsventil. Damit sind sie auslaufsicher, absolut wartungsfrei und rüttelfester als Nassbatterien.
Sie haben eine sehr geringe Selbstentladerate und halten auch tiefe Entladung aus.
Sie kommen als Versorgungs- und Antriebsbatterien zum Einsatz und sorgen dafür, dass Motorräder mit vielen Verbrauchern zuverlässig starten.
Gitter
Ein gitterförmiger Stromkollektor aus Blei oder einer Blei-Legierung.
Gemeinsam mit dem aktiven Material, das an ihm haftet, bildet er eine Platte in einer Batterie. Außer gitterförmig kann ein Stromkollektor verschiedene andere Formen haben. Siehe -> Platte.
Das Gitter gibt dem aktiven Material Halt und leitet außerdem den Strom nach außen. Alle Gitter mit positivem Material ergeben miteinander verbunden den Pluspol, alle Gitter mit negativem Material bilden den Minuspol.
Je nachdem aus welcher Legierung dieses Gitter besteht und wie es mechanisch hergestellt wird, z. B. gewalzt oder aus Draht verschränkt, ergeben sich unterschiedliche Batterie-Eigenschaften. Diese wiederum beeinflussen z. B., ob eine Batterie besonders gut Strom speichern, schnell aufgeladen werden oder sehr schnell viel Strom abgeben kann (hohe Kaltstartleistung).
Gitterplatte
Eine Platte bestehend aus Gitterrahmen und aktivem Material.
Durch die Gitterform des Rahmens kann sie besonders viel aktives Material aufnehmen. Das erhöht die Kapazität bei vergleichsweise kleinem Volumen erreicht.
Mehr Infos -> Platte
Glasfaser-Vlies
Ein Material, aus dem Separatoren in Batterien bestehen. In AGM-Batterien bindet das Glasfaser-Vlies das Elektrolyt.
Gleichstrom
Ein elektrischer Strom, der mit gleichbleibender Stärke in die immer gleiche Richtung läuft.
Eine Batterie liefert Gleichstrom. Sie ist eine Gleichspannungsquelle, d.h. sie ändert ihre Polarität nicht.
Demgegenüber liefert eine Spannungsquelle mit wechselnder Polarität Wechselstrom.
HVT
Eine Batterieklasse für die besonderen Ansprüche von Harley-Davidson-Motorrädern.
Um unter Dauerbelastung durch die harten Vibrationen von Harleys und anderen hubraumstarken 2-Zylindern zuverlässig zu starten, ist die HVT extrem widerstandsfähig. Die Plattenpakete werden durch besondere Separatortaschen stark komprimiert. Außerdem sind sie passgenau im robusten und schlagfesten Gehäuse verklemmt.
Hybrid-Batterie
Eine Blei-Säure-Batterie, bei der ein Gitter aus einer Blei-Kalzium-Legierung besteht und das andere aus einer Blei-Antimon-Legierung.
Hydrometer
Ein Messgerät zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten.
Bei Batterien kann anhand der Dichte des Elektrolyts ihr Ladezustand bestimmt werden. Hierzu werden elektronische Hydrometer oder mechanische Schwimmergeräte genutzt.
Innenwiderstand
Eine Messgröße für die Summe aller inneren Widerstände in einer Batterie.
Jede Spannungsquelle besitzt einen inneren Widerstand. Im Einzelnen setzt sich der Innenwiderstand aus dem Polarisationswiderstand der elektrochemischen Umsetzung (dem Energieaufwand für den chemischen Prozess), dem Fließwiderstand der Ionen und den ohmschen Widerständen an den Elektroden zusammen. Der Verbraucher bekommt demnach nicht die gesamte Klemmenspannung geliefert, da ein Teil davon im Innenwiderstand der Batterie verloren geht.
Steigt der Stromfluss, erhöht sich der Spannungsabfall am Innenwiderstand und die Spannung sinkt.
Intelligentes Ladegerät
Ein Ladegerät, das den Ladezustand einer Blei-Säure-Batterie überwacht und die Stromzufuhr entsprechend anpasst.
Intelligente Ladegeräte können auch dauerhaft an der Batterie bleiben, ohne dass die Gefahr besteht, sie zu überladen oder zu entladen.
Lithium-Batterien benötigen spezielle Ladegeräte.
Ion
Ein elektrisch geladenes Atom oder Molekül.
Kaltstartleistung
Der Wert in Ampere, den eine neue, vollständig geladene Batterie bei einer Temperatur von -18 °C für 30 Sekunden liefern kann, bevor die Spannung zu niedrig wird.
Die Kaltstartleistung gibt Auskunft darüber, ob eine Batterie auch im Winter, wenn die elektrochemischen Prozesse langsamer ablaufen, die nötige Leistung bringt. Das ist wichtig bei Starterbatterien in Fahrzeugen mit vielen Verbrauchern oder bei der Auswahl von Versorgungsbatterien, die auch bei niedrigen Temperaturen eingesetzt werden sollen.
Kalzium-Batterie
Eine Batterie, bei der beide Gitter aus einer Blei-Kalzium-Legierung bestehen.
Die Kalzium-Legierung hat die früher übliche Blei-Antimon-Legierung weitgehend ersetzt. Durch den Einsatz von Kalzium reduziert sich das Gasen in der Batterie. Es geht weniger Flüssigkeit verloren, wodurch geschlossene, wartungsfreie Batterien möglich werden. Kalziumbatterien werden meist als Starterbatterien eingesetzt, da sie eine gute Kaltstartleistung haben. Sie eignen sich weniger gut für den zyklischen Einsatz, also häufiges Laden und komplettes Entladen, wie beim Einsatz als Antriebs- oder Versorgungsbatterie.
Kapazität
Die Menge an Strom, die eine voll aufgeladene Batterie liefern kann.
Sie wird gemessen in Amperestunden (Ah) und gibt Auskunft darüber, wie viele Stunden (h) eine Batterie Strom in einer bestimmten Stärke (Ampre/A) liefern kann. Je größer also der Verbrauch und je länger das Fahrzeug oder Gerät betrieben werden soll, bevor es erneut geladen wird, umso höher muss die Ah-Kapazität der Batterie sein.
Das ist besonders wichtig bei Antriebsbatterien oder Versorgungsbatterien.
Karbonadditive
Eine Zugabe von Karbonen zur Bleilegierung der Elektroden.
Hierdurch erhöhen sich Startleistung und Zyklenfestigkeit einer nassen Batterie, beides wird z. B. bei der EFB-Batterie genutzt.
Key-Off Drain
Siehe -> Stille Verbraucher
Klemmenspannung
Die Spannung die zwischen den zwei Anschlüssen einer Batterie gemessen werden kann.
Jede Batterie besitzt einen Innenwiderstand. Die Klemmenspannung ist die Spannung, die nach Abzug dieses Widerstands tatsächlich verfügbar ist. Bei einer Batterie mit einer Nennspannung von 12 V sollten das 12,72 V sein. Misst man die Spannung an den Anschlusspolen und weicht dieser Wert deutlich davon ab, lassen sich darüber Rückschlüsse auf den Zustand einer Batterie schließen.
Konstantladen
Das niedrige, konstante Laden einer voll aufgeladenen Batterie, um die Selbstentladung zu kompensieren.
So wird sichergestellt, dass die Batterie jederzeit vollgeladen ist. Besonders wichtig ist das für Batterien, die im ständigen Standby sind, z. B. um beim Ausfall anderer Stromquellen einzuspringen.
Konstantstrom-Entladung
Das Entladen einer Batterie durch einen gleichbleibenden Strom.
Konstantstrom-Ladegerät
Ein Ladegerät, das eine Batterie mit einem über die Ladedauer gleichbleibenden Strom lädt.
Korrosion
Eine chemische Reaktion, bei der Metall zersetzt wird, in Batterien ein unerwünschter Alterungsprozess.
Korrodierte Batteriepole und -klemmen/-adapter leiten den Strom nur noch sehr schlecht oder gar nicht. Um einen Ausfall der Batterie zu vermeiden, macht es Sinn, die Anschlüsse regelmäßig zu kontrollieren und entstehende Korrosion zu entfernen.
Auch die Gitter der positiven Platte in einer Batterie können korrodieren und dadurch sogar brechen. Das geschieht normalerweise bei einer zu hohen Ladespannung, bei zu hohen Temperaturen, einer zu hohen Säuredichte oder auch bei Säureschichtung.
Kurzschluss
Die unerwünschte direkte Verbindung der beiden Anschlüsse einer Batterie.
Ein Kurzschluss, der durch eine Person herbeigeführt wird, ist lebensgefährlich. Abgesehen davon schädigen Kurzschlüsse auch die Batterie, da sie eine Zelle komplett entladen und damit unbrauchbar machen können.
Kurzschlüsse lassen sich durch Isolation und sorgfältigen Umgang vermeiden. Beim Ausbau oder Abschließen einer Batterie sollte man unbedingt darauf achten, den negativen(-)-Anschluss vor dem positiven(+)-Anschluss zu entfernen und beim Wiederanschließen in umgekehrter Reihenfolge vorzugehen, den positiven(+)-Anschluss also zuerst und den negativen(-)-Anschluss erst danach zu befestigen.
Ladegerät
Ein Gerät zum Wiederaufladen von Akkumulatoren.
Laderegler
Ein elektronisches Bauteil in Fahrzeugen, das die von der Lichtmaschine erzeugte Spannung steuert und die Batterie vor Überlastung oder Rückströmen schützt.
Ladeschlussspannung
Die vom Hersteller vorgegebene maximale elektrische Spannung, der eine einzelne Zelle beim Laden ausgesetzt sein darf.
Wird sie überschritten, kann die Zelle irreparabel geschädigt werden. Beim Laden über ein Ladegerät wird die Ladeschlussspannung an den beiden Polen angelegt.
Ladespannung
Die Spannung, die verwendet wird, um den Innenwiderstand einer Batterie zu überwinden und die Batterie aufzuladen.
Eine zu niedrige Spannung führt dazu, dass das Laden sehr lange dauert, eine zu hohe Ladespannung kann die Batterie durch Gitterkorrosion dauerhaft schädigen. Intelligente Ladegeräte verhindern das.
Ladezustand
Der Grad zu dem eine Batterie geladen ist.
Eine volle Batterie hat demnach einen Ladezustand von 100 %.
Lebensdauer
Die Zeitspanne zwischen der Auslieferung einer Batterie und ihrem End of Life (EoL).
Eine Batterie kann auch darüber hinaus noch genutzt werden, erreicht aber die gewünschten Werte nicht mehr und muss z. B. deutlich häufiger aufgeladen werden.
Normalerweise bemisst sich das End of Life durch ein Unterschreiten einer zuvor festgelegten Kapazität.
Die Lebensdauer einer Batterie hängt von vielen Faktoren ab, daher sind konkrete Angaben meist nur Näherungswerte und nur vergleichbar, wenn genau die gleichen Bedingungen zugrunde gelegt wurden. Zu den Faktoren gehören der Batterietyp, der Ladezustand der Batterie, die Umgebungstemperatur, die Zyklenzahl, die Entladetiefe und teilweise die Zeit, unabhängig von der Nutzung der Batterie.
Leerlaufspannung
Siehe -> Ruhespannung
Legierung
Eine Mischung eines Metalles mit weiteren Metallen oder anderen Stoffen, um seine Eigenschaften zu verändern.
Die Stromableiter in Batterien bestehen aus Reinblei oder Blei-Legierungen. Reinblei ist sehr weich und kann nur in eng gepackten Batterien verwendet werden.
Früher wurde oft das chemische Element Antimon zum Härten genutzt, es eignet sich aber nicht für verschlossene Batterien. Verwendet man eine heute übliche Kalzium-Legierung, reduziert das auch den Wasserverlust bei den chemischen Prozessen in einer Batterie deutlich. Das wiederum ermöglicht es, verschlossene, auslaufsichere und absolut wartungsfreie Batterien herzustellen.
LiFePO4
Eine Lithium-Ionen-Batterie, bei der das aktive Material des positiven (+) Pols aus Lithium-Eisenphosphat besteht.
Diese Version der Lithium-Ionen-Batterie hat sich im Versorgungs- und Motorradbereich durchgesetzt, da sie im Gegensatz zu manchen Li-Ion-Varianten als ausgesprochen sicher gilt. Bei Überladung wird beim LiFePO4 kein metallisches Lithium abgeschieden und kein Sauerstoff freigesetzt, was die Feuergefährlichkeit deutlich reduziert.
LiFePo4-Akkus sind wie alle Lithium-Ionen-Akkus sehr klein und leicht und haben eine lange Lebensdauer. Sie lassen sich in jeder Lage verbauen, da sie kein flüssiges Elektrolyt enthalten. Sie haben eine geringe Selbstentladung, vertragen höchste Ladeströme und lassen sich sehr schnell laden. Zum Laden eignen sich spezielle Lithium-Ladegeräte oder einfachste Ldegeräte mit Abschlatautomatik. Moderne Pulsladegeräte sind für Lithium-Ionen-Akkus nicht geeignet.
Lithium-Ionen Batterie
Der Oberbegriff für Batterien, in denen beide Pole sowie das Elektrolyt Lithium-Ionen enthalten.
Je nach verwendetem Material für die Pole, das Elektrolyt und die Separatoren haben LIB sehr unterschiedliche Eigenschaften
Allen gemeinsam ist aber, dass ihre Kapazität und Leistung im Vergleich zu anderen Batterien sehr hoch ist. Sie werden vor allem verwendet, wenn Größe und Gewicht eine Rolle spielen, z. B. bei Trainingsfahrten im Renn- und Motorsport oder besonders hohe Leistung nötig ist, z. B. wenn sehr viele Verbraucher versorgt werden müssen.
M.A.S.S.
Ein Sicherheitsmerkmal bei intAct-Batterien, das ein Auslaufen des Elektrolyts, auch bei längerer Kopflage (Rollover-Test) verhindert.
Die speziell für das Sicherheitssystem M.A.S.S. gestalteten Gehäuse-Deckel enthalten neuartige Labyrinthdichtungen und einen integrierten Rückzündschutz.
MF
Maintenance Free
Siehe -> wartungsfrei.
Masse
Ein großer leitender Körper, wie beispielsweise der Metallrahmen eines Fahrzeugs.
Zum einen dient er der Sicherheit, wenn er über ein Erdungskabel mit dem Erdreich verbunden ist. Zum anderen ist die Masse der Bezugspunkt für die Berechnung der Spannung in einem elektrischen Stromkreis.
Heute wird in Fahrzeugen fast ausschliesslich der negative (-) Anschluss der Batterie als Masse verwendet.
Memory-Effekt
Der Kapazitätsverlust, der entsteht, wenn Batterien nach kurzer Entladung wieder geladen werden.
Bei Blei-Akkus gibt es keinen Memory-Effekt. Gerade Starterbatterien werden im Normalbetrieb nur wenig entladen, bevor sie während der Fahrt von der Lichtmaschine wieder geladen werden.
Multimeter
Ein elektronisches Messgerät, das mehrere Messgrößen ermitteln kann, darunter Spannung, Stromstärke und Widerstand.
Nass-Batterie
Eine Klasse von Blei-Säure-Batterien, die mit verdünnter Schwefelsäure gefüllt sind, die flüssig vorliegt, also nicht in Gel oder Vlies gebunden ist.
Es gibt sie in zwei Ausführungen: Wartungsarm und wartungsfrei. Bei der wartungsarmen Batterie muss man regelmäßig (alle 2 bis 3 Monate) den Ladezustand und den Flüssigkeitsstand kontrollieren und gegebenenfalls destilliertes Wasser nachfüllen. Sie ist erkennbar an den abnehmbaren Verschlussstopfen und dem Entlüftungsschlauch. Sie lässt sich nur aufrecht einbauen, da sie sonst ausläuft.
Wartungsfreie Nass-Batterien lassen sich hingegen nicht öffnen und nicht nachfüllen. Sie sind im Vergleich zur wartungsarmen Nass-Batterie auslaufsicherer.
Bis etwa Baujahr 1995 wurden in Fahrzeugen Lichtmaschinen eingesetzt, die auf nasse Batterien abgestimmt sind. Diese Fahrzeuge können nicht mit einer anderen Batterieklasse ausgerüstet werden. Im Zweifelsfall ersetzt du eine vorhandene nasse Batterie wieder mit einer Nass-Batterie.
Negativ (-)
Einer der beiden Pole einer Batterie.
Der andere ist der Pluspol. Die Kappe auf dem negativen Pol, die negative Anschlussklemme und das negative Kabel sind in der Regel schwarz. Damit Strom fließt, müssen sowohl der negative als auch der positive Anschlusspol mit einem Verbraucher verbunden sein.
Negative Platte
Die Platte, an der beim Entladen der Batterie eine Oxidation stattfindet, sobald Plus und Minus mit einem Verbraucher verbunden sind.
Die bei der Oxidation entstehenden Elektronen werden vom Gitter der negativen Platte aufgenommen, über die Polbrücke an den Minuspol und weiter an den Stromverbraucher abgegeben.
Beim Aufladen der Batterie wird dieser Prozess umgekehrt.
In Blei-Säure-Batterien werden hierfür meist Kasten- oder Gitterplatten verwendet, in deren Maschen sich das Blei anlagert.
In einer wiederaufladbaren Batterie wird die negative (-) Platte als Kathode bezeichnet (streng genommen sind die Bezeichnungen Anode und Kathode von den chemischen Prozessen und damit der Fließrichtung des Stroms beim Laden bzw. Entladen abhängig, was aber zu Missverständnissen führen könnte, daher wird die Bezeichnung über die Funktionsweise beim Entladevorgang bestimmt).
Nennspannung
Die Spannung, die eine Batterie nominal, also laut Bezeichnung, zur Verfügung stellt.
Battterien müssen so gewählt sein, dass die Nennspannung zu der Spannung passt, die ein Fahrzeug oder Gerät im Normalbetrieb benötigt. Bei Motorrädern sind das normalerweise 6 oder 12 Volt.
Tatsächlich liefert eine Batterie mit einer Nennspannung von 12 V eine Spannung von 12,72 V, aus 6 in Reihe geschalteten Zellen zu je 2,12 V. Gemessen wird die Ruhespannung, wenn die Batterie mindestens 4 Stunden von jeglicher Ladung getrennt ist und mindestens 1 Stunde kein Strom entnommen wurde.
Panzerplatte
Eine Bauform, bei der die positiven (+) Platten aus mehreren Röhrchen zuseammengefügt ist, in denen das aktive Material quasi "gepanzert" ist.
Durch die Bauweise sind sie extrem belastbar und zyklenfest und haben viel Platz für möglichst viel aktives Material (Bleidioxid = PbO2).
Je mehr aktives Material vorhanden ist, umso größer die Menge an Strom, die eine Batterie liefern kann. Das ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit einer Batterie.
Parallelschaltung
Eine Anordnung von Zellen, bei der alle negativen (-) Pole miteinander verbunden werden und alle positiven (+) Pole miteinander.
In einer solchen Schaltung addiert sich die Kapazität der einzelnen Zellen zur Kapazität der gesamten Batterie. Die Spannung wird durch das schwächste Glied der Reihe, oder hier die schwächste Zelle, bestimmt.
Das Gegenteil ist die Serienschaltung oder Reihenschaltung.
Platte
Die Kombination aus Stromkollektor (oft in Gitter-Form) und aktivem Material in einer Batterie.
Je nach Form und Material des Stromkollektors ergeben sich unterschiedliche Batterie-Merkmale. Nach Form des Stromkollektors nennt man die Platte auch Großoberflächen-, Gitter-, Panzer-, Röhrchen- oder Kastenplatte.
Mehrere Platten gleicher Polarität miteinander verbunden bilden einen negativen (-) bzw. positiven (+) Plattensatz.
Plattenpaket
Die Kombination aus einem positiven und einem negativen Plattensatz sowie den Separatoren dazwischen.
Mit Elektrolyt versehen ergibt das eine Zelle in einer Batterie.
Plattensatz
Ein Zusammenschluss mehrerer Platten der selben Polarität mittels einer Polbrücke.
Ein negativer Plattensatz plus ein positiver Plattensatz plus Separatoren bilden ein Plattenpaket.
Polbrücke
Ein Bauteil in der Batterie, das mehrere Platten gleicher Polarität zu einem Plattensatz verbindet.
Polfett
Ein Fett, dass die Pole vor Korrosion schützen kann.
Dazu wird es, nachdem die Batterie angeschlossen wurde, um die Vebindung aus Klemme und Pol aufgetragen. Polfett, das zwischen Anschlussklemme und Pol kommt, isoliert diese voneinander und behindert den Stromfluss!
Positiv (+)
Einer der beiden Pole einer Batterie.
Der andere ist der Minuspol. Die Kappe auf dem positiven Pol, die positive Anschlussklemme und das positive Kabel sind in der Regel rot. Damit Strom fließt, müssen sowohl der negative als auch der positive Anschlusspol mit einem Verbraucher verbunden sein.
Positive Platte
Eine positiv geladene Platte in einer Batterie.
In Blei-Säure-Batterien werden hierfür oft Großoberflächen-, Gitter- oder Panzerplatten verwendet, deren Oberflächen so gestaltet sind, dass sie möglichst viel Bleidioxid (chemische Formel PbO2) tragen können.
In einer wiederaufladbaren Batterie wird die positive (+) Platte als Anode bezeichnet (streng genommen sind die Bezeichnungen Anode und Kathode von den chemischen Prozessen und damit der Fließrichtung des Stroms beim Laden bzw. Entladen abhängig, was aber zu Missverständnissen führen könnte, daher wird die Bezeichnung über die Funktionsweise beim Entladevorgang bestimmt).
Pulsladen
Ein Ladeverfahren, bei dem das Laden mit pulsierendem Konstantstrom erfolgt.
Das Verfahren kommt in der Erhaltungsladephase zum Einsatz. In den stromlosen Ladepausen kann die Ladespannung genau bestimmt und als Umschaltkriterium für weitere Ladephasen zugrunde gelegt werden.
Recyclingeffizienz
Der Grad zu dem eine Batterie recycelt werden kann.
Blei-Säure-Batterien haben einen hohen Recyclinggrad. Bis zu 95 % aller Bestandteile unserer Batterien auf dieser Basis können über unseren Recycling-Partner OneCallCollection wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden.
Reinblei-Batterie
Eine Variante der AGM-Batterie, bei der die Platten aus nahezu reinem Blei (99,99 %) bestehen.
Das verringert den Innenwiderstand und führt zu einem extrem hohen Kaltstartstrom, ist kältestabiler und hat eine geringere Selbstentladung. Außerdem verträgt eine solche Batterie zu hohe Ladeströme und Tiefentladung besser als andere Blei-Säure-Batterien.
Ruhespannung
Die Spannung einer Batterie im Ruhezustand, gemessen mindestens 4 Stunden nach dem letzten Laden und nachdem mindestens 1 Stunde kein Strom entnommen wurde.
Die Ruhespannung gibt Aufschluss über den Zustand einer Batterie und Hinweise zur Pflege.
Um zu vermeiden, dass deine Batterie Schaden nimmt, sollte sie immer zu mindestens 75 % geladen sein. Bei einer Batterie mit einer Nennspannung von 12 V entsprechen 100 % Ladung 12,69 - 12,75 V, 75% entsprechen 12,51 - 12,57 V. Soll die Batterie konstant voll geladen sein, um im Notfall für bestimmte Aufgaben bereitzustehen, sollte sie dauerhaft mit 0,1 V pro Zelle über der Nennspannung gehalten werden. Bei einer 12 V-Batterie entspricht das einer Gesamtspannung von 13,2 V.
Wenn die Ruhespannung deiner Batterie um die Spannung einer Zelle zu niedrig liegt, lässt das auf den Plattenschluss schließen, also den Defekt einer Zelle. Es liegt vermutlich ein Garantiefall vor. Wende dich in diesem Fall an deinen Händler.
Rundzellen-Batterie
Eine Batterie, die aus zylindrischen Zellen mit eng gewickelten Bleiplatten besteht.
Im Gegensatz dazu bestehen die üblichen Blei-Säure-Batterien aus Zellen mit Plattensätzen aus flachen Bleigittern.
Durch das enge Wickeln erhält man eine große Oberfläche auf sehr kleinem Raum, also eine gute Startleistung. Rundzellen-Batterien nutzen die AGM-Technologie, d.h. das Elektrolyt ist hier in Glasfaservlies gebunden. Dadurch haben diese Batterien ein gutes zyklisches Verhalten. Sie eignen sich als Versorgungsbatterien in Bussen und Wohnmobilen, auf Booten und in Solar- und Windkraftanlagen im semiprofessionellen Bereich.
Rückzündschutz
Eine Sicherheitsfunktion, durch die verhindert wird, dass ein Funke von außen in die Batterie gelangt.
Funken können durch statische Aufladung entstehen oder beim Abklemmen der Batterie vom Ladegerät oder auch durch offenes Feuer.
SHD
Eine Starterbatterie, die sich besonders für den Einsatz in Geländefahrzeugen, Landmaschinen oder Baumaschinen eignet.
Um die erhöhten mechanischen Belastungen durch starke Eigen-Vibrationen oder unebenes Gelände gut auszuhalten, sind Batterien für solche Fahrzeuge besonders rüttelfest ausgelegt, mindestens entsprechend Klasse V3 (nach EN 50342-1). Um das zu erreichen, werden die Gitterplatten in einer speziellen Separatortasche aus Glasfaservlies eingebettet und im Gehäuse verklemmt, so dass sie sich auch unter extrem starker Dauerbelastung nicht lösen und möglichst wenig aktives Material verloren geht.
SLI
Engl. Bezeichnung für Starterbatterien basierend auf den Aufgaben, die sie erfüllt - Start, Light, Ignition = Start, Licht, Zündung.
Schaltung
Die Anordnung des Plus- und Minuspols einer Batterie.
Die Schaltung muss zum jeweiligen Fahrzeugtyp passen.
Schnellladebatterie
Eine Batterie, die hohe Ladeströme aushält.
Schnellladen
Laden mit hohen Ladeströmen.
Sekundärbatterie
Eine wiederaufladbare Batterie.
Die chemischen Reaktionen, die beim Erzeugen von Strom vorgehen, lassen sich bei dieser Batterie beim Aufladen nahezu komplett wieder rückgängig machen. Dabei gibt es große Qualitäts-Unterschiede, je nachdem wie schnell man die Batterie aufladen kann, wie effizient und verlustarm sie sich aufladen lässt (ob man also womöglich mehr Strom zum Aufladen braucht, als man hinterher wieder entnehmen kann) und wie oft man sie wieder aufladen kann, bevor die Ladung nicht mehr ausreicht, um die nötige Spannung zu liefern.
Selbstentladung
Die Reduzierung der Spannung einer Batterie, wenn sie nicht verwendet wird.
In einer Batterie findet immer Ladung oder Entladung statt, die zugrundeliegenden chemischen Prozesse lasen sich nicht komplett abschalten. D. h. eine Batterie verliert laufend Spannung.
Je höher die Umgebungs-Temperatur, desto höher ist die Selbstentladung. Zusätzlich kann eine Batterie auch durch angeschlossene stille Verbraucher Ladung verlieren, während ein Fahrzeug nicht genutzt wird.
Um die Selbstentladung auszugleichen, kann man Erhaltungsladen einsetzen, z. B. bei Batterien, die in ständiger Betriebsbereitschaft bleiben sollen.
Selbstentladungsrate
Die Rate, mit der sich eine voll aufgeladene Batterie wieder entlädt, ohne dass sie eingesetzt wird.
Akkus haben eine höhere Selbstentladungsrate als Primärzellen.
Je niedriger die Rate, umso länger lässt sich eine Batterie lagern, ohne dass du sie wieder aufladen musst. HIer ist auch nur eine niedrigere Erhaltungsladung nötig, um die Batterie jederzeit voll einsatzfähig zu halten. Das ist besonders wichtig in sicherheitsrelevanten Anwendungen und bei Versorgungsbatterien.
Separator
Ein Isolator zwischen positiver und negativer Platte in einer Batterie, der das Berühren der beiden Platten und somit einen Kurzschluss verhindert.
Außerdem kann der Separator dazu genutzt werden, die Platten vor Vibrationen zu schützen, wodurch eine Batterie besonders rüttelfest wird. Hierfür kommen in Super-Heavy-Duty Batterien Separator-Taschen zum Einsatz, die die Gitterplatten komplett umschließen. In AGM-Batterien nimmt der Separator aus Glasfaser-Vlies das Elektrolyt auf, wodurch die Zyklenfestigkeit verbessert wird und der Innenwiderstand sinkt und besonders hohe Kaltstartleistungen erreicht werden.
Serien- / Parallelschaltung
Eine Anordnung von Batterien, bei der einige Zellen in Reihe geschaltet sind, um die Gesamtspannung zu erhöhen, und einige parallel geschaltet sind, um die Gesamtkapazität zu erhöhen.
Serienschaltung
Eine Anordnung, bei der mehrere Batterien gleicher Leistung so miteinander verbunden werden, dass der Minuspol der einen Batterie mit dem Pluspol der anderen verbunden werden.
Bei dieser Schaltung addieren sich die Spannungen der einzelnen Batterien, die Kapazität wird vom schwächsten Glied der Reihe bestimmt.
Das Gegenstück ist die Parallelschaltung.
Sicherheitsreserve
Die Fähigkeit einer Batterie auch bei niedrigem Ladezustand noch zu starten.
Sicherung
Ein Schutzschalter oder andere Unterbrechungs-Vorrichtung in einem Stromkreis.
Übersteigt die Stromstärke einen bestimmten Wert, unterbricht sie den Stromkreis, um ihn vor Kurzschlüssen oder Stromstößen zu schützen.
Silber
Ein Element, das in den positven Platten in einem Silber-Zink-Akku zum Einsatz kommt.
Der Zusatz von Silber ermöglicht eine höhere Ladespannung.
Spacer
Adapter-Klebe-Pads zum Einbau von Batterien in größere Batteriefächer.
Spacer kommen z. B. bei Lithium-Batterien zum Einsatz, die bei gleicher Kapazität deutlich kleiner ausfallen, als Batterien mit anderen Technologien.
Spannung
Die elektromotorische Kraft, die bei einem geschlossenen Stromkreis zwischen den Anschlusspolen einer Batterie wirkt.
Wenn bei Batterien von Spannung gesprochen wird, ist meist die Nennspannung gemeint. Bei Ermittlung des Ladezustands wird die Ruhespannung gemessen.
Spannungsmessgerät
Ein Gerät zum Messen der Spannung in einem Stromkreis oder zum Messen der Leerlauf- oder Ruhespannung einer Batterie.
Die Ruhespannung gibt Auskunft über den Ladezustands einer Batterie.
Spezifisches Gewicht
Das spezifische Gewicht eines Stoffes.
Bei Blei-Säure-Batterien ändert sich die Dichte des Elektrolyts mit dem Ladezustand, daher lässt bei einer nassen Batterie mit einem Säureheber bestimmen, ob sie aufgeladen ist. In einer voll geladenen Batterie hat die Säure eine Dichte von 1,28 g/dm3.
Standby
Einsatzart, bei der eine Batterie ständig aufgeladen und betriebsbereit gehalten wird, um dann im Notfall oder als Backup eingesetzt zu werden.
Hierzu muss die Batterie konstant mit einer Erhaltungsladung versorgt werden, um der Selbstentladung entgegenzuwirken.
Wichtig ist das z. B. beim Einsatz in sicherheitsrelevanten Systemen wie Unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV).
Standschaden
Ein unerwünschter Alterungsprozess, der auftritt, wenn die Batterie über einen langen Zeitraum nicht geladen wird.
Sulfatierung ist ein typischer Standschaden. Die Kapazität der Batterie sinkt deutlich, oder sie fällt ganz aus.
Starterbatterie
Die Batterie, die ein Fahrzeug startet.
Beim Startvorgang muss schnell viel Energie geliefert werden. Dazu versorgt die Starterbatterie den Anlasser mit Strom und hält die Versorgung aller sicherheitsrelevanten Verbraucher und Steuerungselemente aufrecht bis der Motor startet. Je nachdem wie viele Verbraucher in einem Auto verbaut sind, werden Batterien mit besonders hohen Kaltstartströmen eingesetzt, z. B. AGM-Batterien. Autos mit Start-Stopp-Funktion benötigen Batterien, die besonders zyklenfest sind. Hier kommen speziell ausgelegte AGM- oder EFB-Batterien zum Einsatz.
In manchen Autos ist zudem eine Backup-Batterie verbaut.
Stationäre Batterie
Den Einsatz von Batterien an einem fixen Ort nennt man stationär.
Hierzu gehören z. B. Batterien, die als Zwischenspeicher für Solar- oder Windkraftanlagen genutzt werden oder kleinere Inselanlagen wie etwa in einer Hütte mit Strom versorgen. Eine weitere Anwendung ist als Standby- oder Backup-Batterie in sicherheitsrelevanten Systemen wie USV-Anlagen.
Stille Verbraucher
Elektrische Bauelemente oder Geräte, die Strom aus der Batterie entnehmen, wenn das Fahrzeug nicht läuft, z. B. Computerspeicher oder Alarmsysteme.
Stopfen
Die einzelnen Verschlüsse an der Oberseite einer wartungsarmen Batterie.
Streckmetallgitter
Eine Variante von Gittern, die durch Strecken des verwendeten Metalles hergestellt wird.
Strom
Die Menge an Elektrizität, die eine Batterie liefern kann, gemessen in Ampère.
Eine passende Batterie liefert genug Elektrizität, um alle Verbraucher des Fahrzeugs oder Geräts zu versorgen. Wie lange sie das kann, hängt von ihrer Kapazität ab.
Stromkollektor
Ein Bestandteil einer Elektrode, auf der das pastenartige Aktivmaterial für die chemische Reaktion haftet.
Der Stromkollektor gibt dem aktiven Material Stabilität und leitet den Strom nach außen. In Blei-Säure-Batterien besteht er aus Reinblei oder Blei-Legierungen.
Der Stromkollektor bildet zusammen mit dem Aktivmaterial eine Platte.
Spricht man von Gitterplatte, Röhrchenplatte etc. geht es streng genommen um die Form des Stromkollektors.
Je nachdem, in welcher Form er vorliegt, z. B. als Gitter oder als Vielzahl an Bleistäben, und aus welcher Legierung er besteht, ergeben sich unterschiedliche Batterie-Eigenschaften. Diese wiederum beeinflussen, ob eine Batterie z. B. besonders viel Strom speichern, schnell aufgeladen werden oder sehr schnell viel Strom abgeben kann (hohe Kaltstartleistung).
Mehr Informationen -> Platte.
Stromkreis
Der Weg, den die Elektronen nehmen, wenn Strom fließt, Pluspol und Minuspol also über elektrische Verbraucher oder ein Ladegerät miteinander verbunden sind.
Beim Entladen der Batterie fließen die Elektronen von der negativen Platte, durch den negativen Pol, über den Stromverbraucher, zum positiven Pol, zur positiven Platte und über die Batteriesäure zum negativen Pol. Beim Aufladen umgekehrt.
Sulfatieren
Ein unerwünschter Alterungsprozess in Batterien, bei dem sich zu viel Bleisulfat an den Elektroden bildet (grobkristalline Sulfatierung), das sich auch bei längerem Laden nicht wieder entfernen lässt.
Sulfatation vermindert die Leistung der Batterie und führt zu ihrem Ausfall. Lange Standzeiten, zu tiefes Entladen, unzureichendes Laden und Säureschichtung sind Ursachen für übermäßige Sulfatation.
Idealerweise läuft der chemische Prozess wie folgt ab und lässt sich komplett rückgängig machen: In einer nicht geladenen Batterie entsteht durch die Verbindung von Schwefelsäure und Blei Bleisulfat und lagert sich als weiße Schicht auf den Platten ab. Beim Laden entfernt der entstehende Wasserstoff das Bleisulfat an den positiv geladenen Platten, der Sauerstoff verbindet sich mit dem Blei zum Bleidioxid. Wird die Batterie entladen, entsteht wieder Bleisulfat an den Platten.
Säure
Das Elektrolyt in Blei-Säure-Batterien. In Gel-Batterien eine mit Kieselsäure eingedickte Schwefelsäure (H2SO4).
In AGM-Batterien eine Schwefelsäure, die in Glaserfaservlies gebunden ist. In nassen Blei-Säure-Batterien eine mit Batteriewasser verdünnte Schwefelsäure, die als flüssiges Elektrolyt vorliegt.
Ihre Dichte ändert sich mit dem Ladezustand, daher lässt sich bei einer nassen Batterie mit einem Säureheber bestimmen, ob sie aufgeladen ist.
Säurepack
Eine genau auf die Füllmenge einer trocken vorgeladenen Batterie abgestimmte Menge an Batteriesäure.
Seit Inkrafttreten der EU-Verordnung VO (EU) 2019/1148 am 1.2.2021 darf dieses Säurepack nicht mehr an den Anwender ausgegeben werden.
Im Fachhandel kannst du unsere trocken vorgeladenen Motorrad-Batterien weiterhin erhalten. Sie werden dort für dich ordnungsgemäß mit dem Säurepack befüllt und vor dem Einbau aufgeladen.
Säureschichtung
Ein unerwünschter Prozess in Batterien, bei dem sich die schwere Schwefelsäure im unteren Bereich der Batterie absetzt und das Wasser oben.
Dies kann durch falsches Laden hervorgerufen und durch richtiges Laden vermieden werden.
Ist die Säure geschichtet, finden nur noch im unteren Bereich der Batterie chemische Prozesse statt, die Leistung sinkt und die Batterie fällt innerhalb kürzester Zeit aus. SIe kann die Korrosion der Platten, das Sulfatieren und die Bildung von Batterieschlam verschlimmern.
TV
Bezeichnung für eine Batterie, die bei Auslieferung vorgeladen ist, aber noch keine Säure enthält.
Diese Batterie muss vor der Benutzung durch den Fachhandel aufgefüllt werden. Sie darf erst nach einer Wartezeit (mind. 30 Minuten) geladen und erst danach geschlossen werden. Manche AGM-Motorradbatterien sind bei Auslieferung trocken vorgeladen. Nach dem ersten Befüllen und Schließen sind sie wartungsfrei und können nicht mehr geöffnet werden.
Bei unseren trocken vorgeladenen Motorrad-Batterien liefern wir ein Säurepack mit, außer bei der HVT-10.
Temperaturabschaltung
Eine Funktion von Batterie-Management-Systemen, die die Temperatur in modernen Batterien regelt, um Schäden zu vermeiden und die Lebensdauer zu erhöhen.
Tiefentladung
Der Zustand, in dem eine Batterie zu 80 Prozent oder mehr entladen ist.
Man spricht auch von einer Entladetiefe von 20 %.
Lithium-Batterien halten das besonders gut aus.
Tiefzyklus-Batterie
Eine Batterie, die darauf ausgelegt ist, wiederholt bis zu einer Entladetiefe von 20 % oder mehr entladen zu werden standhält und auch nach Hunderten von Zyklen weiterhin ihre Nennkapazität bereitstellt.
Tiefzyklusbatterien werden häufig in Boots-, Wohnmobil- und Industrieanwendungen eingesetzt.
Umgekehrte Polarität
Die unbeabsichtigte Änderung oder Umkehrung der normalen Polarität einer Batterie.
Das Problem tritt auf, wenn Batteriekabel oder Ladekabel verkehrt angeschlossen werden. Ladegeräte mit Verpolschutz verhindern, dass die Batterie dabei Schaden nimmt.
Unbewegliches Elektrolyt
Bezeichnung für ein nicht-flüssiges Elektrolyt.
Hier wurde die flüssige Säure durch Hinzufügen eines Additivs wie Kieselsäure gel-artig gebunden oder durch Glasfaservlies-Separatoren bewegungslos gemacht.
Unerwünschter Widerstand
Durch Alterungsprozesse, z. B. Korrosion, oder ungenaue Fertigung verursachter Widerstand in einer Batterie, der zu unerwünschtem Spannungsverlust führt.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Ein batteriebetriebenes System, das Standby-Strom bereitstellt, wenn die Haupt-Stromversorgung unterbrochen wird.
Ventilgesteuerte Blei-Säure-Batterie
Eine Blei-Säure-Batterie, die mit Ausnahme eines Einwegventils abgedichtet ist.
Das Einweg-Ventil entlässt Gas, wenn der interne Gasdruck in der Batterie den Atmosphärendruck um einen vorgewählten Wert übersteigt.
Das ermöglicht es, Batterien herzustellen, die nicht auslaufen und nicht gewartet werden müssen. Sie können auch schräg eingebaut werden.
Bei VRLA-Batterien ist das Elektrolyt entweder in Gel oder in Vlies (AGM) festgelegt. Durch Gasrekombination gasen diese Batterien nur wenig und es geht damit kaum Flüssigkeit verloren.
Verbraucher
Bauelemente oder Geräte, die ihre Energie aus der bereitgestellten Stromquelle beziehen.
Versiegelung
Eine Art Aufkleber, die trocken vorgeladene Batterien, vor dem Befüllen sicher schließen.
Sie schützt die noch nicht gefüllte Batterie davor, dass Fremdkörper hineingelagen und macht sie lange lagerfähig.
Versorgungsbatterie
Eine Batterie, die eine autarke Stromversorgung ermöglicht., d.h. sie speichert Energie für eine spätere, netzunabhängige, dauerhafte Nutzung.
Typische Anwendung ist die Versorgung von elektrischen Verbrauchern auf Booten, in Wohnmobilen oder Bussen, wo sie als zusätzliche Batterie eingebaut werden, um die Starterbatterie nicht übermäßig zu belasten. In Standby-Anwendungen übernehmen sie die Stromversogung, wenn die Hauptstromquelle ausfällt. Und sie dienen als Zwischenspeicher für Solar und Windkraftanlagen.
Eine Batterie für diese Anwendungen muss besonders zyklenfest sein.
Davon abgesehen gibt es Versorgungsbatterien in fast allen Batterieklassen. Da es sich meist um stationäre Anwendungen handelt, kommen auch nasse Batterien zum Einsatz, vor allem im Hobbybereich und bei kleineren Solaranwendungen.
Vibration
Die starken Erschütterungen, denen Batterien beim Einsatz in hubraumstarken Motorrädern, Bau- und Landmaschinen ausgesetzt sind.
SHD- und HVT-Batterien sind speziell für solche Einsätze ausgelegt.
Volt
Die Maßeinheit für die elektromotorische Kraft oder auch Spannung einer Batterie.
Wartung
Regelmäßige Überprüfung des Flüssigkeitsstandes und ggf. Auffüllen mit destilliertem Wasser.
Im Gegensatz zu wartungsfreien Batterien müssen klassische Blei-Säure-Batterien regelmäßig gewartet werden, mindestens vor dem Winter. Hierbei wird der Flüssigkeitsstand überprüft und gegebenenfalls mit Batteriewasser wieder aufgefüllt. Allen Batterien tut es gut, sie auch regelmäßig auf äußere Schäden und Korrosion zu überrpüfen und ihren Ladezustand zu prüfen.
Wattstunde
Die Maßeinheit für elektrische Energie. Wattstunde = Watt x Stunden.
Widerstand
Ein Gerät mit elektrischem Widerstand, das in einer elektrischen Schaltung zur Stromsteuerung und zum effizienten Betrieb verwendet wird.
Zelle
Ein Satz aus positiver (+) Platte, negativer (-) Platte, Elektrolyt, Separator und Gehäuse.
In Blei-Säure-Batterien werden mehrere Zellen je 2,12 V kombiniert, um eine Nennspannung von 6, 12 oder mehr Volt zu erhalten. Sekundärzellen lassen sich wieder aufladen, Primärzellen nicht.
Zellschluss
Ein Kurzschluss zwischen den Platten einer Zelle.
Einen Plattenschluss erkennt man durch Messen der Spannung einer Batterie. Ist die Spannung genau um den Wert einer Zelle niedriger als ihre Nennspannung, liegt das höchstwahrscheinlich an einem Plattenschluss. Die Batterie ist unwiderbringlich zerstört.
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für einen direkten Kontakt zwischen negativer und positiver Platte, also einen Kurzschluss: Durch übermäßiges Sulfatieren wachsen die Platten zu sehr an und beschädigen die Separatoren; durch mechanische Banspruchung verbiegen sich die Gitter; durch Bildung von Korrosion wachsen die Gitter übermäßig an; Batterieschlamm bildet eine unerwünschte Brücke zwischen den Platten unterschiedlicher Polarität.
Zink-Luft-Zelle = Zinc-Air Cell
Ein Trockenzellenbatteriesystem, das Sauerstoff und katalysierten Kohlenstoff als negative Platte und Zink als positive Platte verwendet.
Diese Batterieklasse wird häufig für elektrische Weidezäune oder die temporäre Verkehrsabsicherung z. B. durch Blinkampeln verwendet.
Zyklenfestigkeit
Die Anzahl der Zyklen, die eine Batterie durchlaufen kann, bevor ihre Kapazität einen bestimmten Nennwert unterschreitet.
Wenn die Batterie nur noch auf 60 % ihrer Anfangskapazität aufgeladen werden kann, hat sie das Ende ihrer Zyklenlebensdauer erreicht.
Die Zyklenfestigkeit ist wichtig für Batterien für den Antrieb von Fahrzeugen oder Geräten, für die stationäre Versorgung und das Zwischenspeichern von Solar- oder Wind-Energie.
Zyklieren
Das wiederholte Durchlaufen eines Zyklus, bei Batterien des Kreislaufs aus Entladen und Laden.
Manche Batterien sind auf das Zyklieren ausgelegt, z. B. Versorgungs- oder Antriebsbatterien.
Zyklus
Der Kreislauf einer wiederaufladbaren Batterie, von der geladenen Batterie über das komplette Entladen bis zum vollständigen Wieder-Aufladen.
Antriebsbatterien, z. B. von Hebebühnen, werden normalerweise komplett entladen und erst danach wieder aufgeladen. Wie gut sie das aushalten, bestimmt ihre Zyklenfestigkeit und damit ihre Lebensdauer.
absolut wartungsfrei
Eine Klasse von Batterien, die komplett verschlossen, mit Ventilen ausgerüstet und nicht zu öffnen sind.
Solche Batterien sind auslaufsicher und können schräg eingebaut werden. Sie sind von der Batterietechnik her so ausgelegt, dass sie nahezu kein Wasser verlieren und daher nicht nachgefüllt werden müssen.
aktives Material
Die chemischen Pasten, die in Kombination mit der Batteriesäure elektrischen Strom erzeugen.
Sie haften auf einem Stromkollektor aus Blei oder einer Blei-Legierung (oft in Form eines Gitters) und bilden gemeinsam mit diesem die positiven (+) und negativen (-) Platten einer Batterie. An der positiven Platte ist das aktive Material Bleidioxid (PbO2), an der negativen Platte Blei.
Je mehr aktives Material vorhanden ist, umso größer die Menge an Strom, die eine Batterie liefern kann. Das ist entscheidend für die Kaltstartfähigkeit von Batterien. Aus diesem Grund werden Stromkollektoren Gitter-förmig gebaut oder bestehen wie bei der Panzerplatte aus zahlreichen Bleiröhrchen mit einer möglichst großen Oberfläche.
auslaufsicher
Eine Batterie, die komplett verschlossen und mit Ventilen ausgerüstet ist.
Dadurch kann keine Flüssigkeit nachgefüllt werden, weshalb man die Batterie auch absolut wartungsfrei nennt. AGM- und HVT-Batterien, bei denen das Elektrolyt in Vlies festgelegt ist, sind auslaufsicher. Ebenso Gel-Batterien mit gelartig gebundenem Elektrolyt. Beide lassen sich schräg einbauen. In manchen Bereichen sind auslaufsichere Batterien Vorschrift, z. B. auf Booten, damit beim Kentern keine giftige Batterieflüssigkeit austritt.
gefüllt und geladen
Bezeichnung für eine Batterie, die bereits mit Säure gefüllt und aufgeladen ausgeliefert wird.
Eine Bleiakku wird entweder trocken vorgeladen oder gefüllt und geladen ausgeliefert. Das hängt vor allem von der Batterieklasse ab.
Gel-Batterien z. B. werden immer gefüllt und geladen verkauft und sind direkt betriebsbereit.
AGM-Batterien für Motorräder gibt es gefüllt und geladen oder als trocken vorgeladene Batterie, bei der ein Säurepack mitgeliefert wird. Nach der Erstbefüllung gelten auch diese AGM-Motorradbatterien als geschlossene, wartungsfreie Batterie, weil keine weitere Flüssigkeit nachgefüllt werden kann.
geschlossene Batterie
Eine Batterie, die geschlossen ist, jedoch kein Ventil hat.
Der teilweise vernwendete Begriff "offene" Batterie ist irreführend, da auch eine so genannten "offene" Batterie über Stopfen o. ä. geschlossen ist. Sie kann jedoch zur Wartung geöffnet werden (wartungsarme Batterie). Wartungsfreie geschlossene Batterien sind ab Werk geschlossen und können nicht geöffnet werden. Sie haben meist eine zentrale Entgasung oder spezielle Deckel, über die im Normalfall nur sehr wenig Gas entweicht. Im Gegensatz dazu ist die verschlossene Batterie (VRLA) ventilgesteuert.
rüttelfest
Ein Merkmal von Batterien, das Aufschluss darüber gibt, ob sie Vibrationen besonders gut aushalten.
Aufgequollene Glasfaservlies-Separatoren in Batterien auf AGM-Basis bzw. das Gel-artig gebundene Elektrolyt in GEL-Batterien sorgen dafür, dass die Gitter sicher gelagert sind und sich das aktive Material nicht vom Gitter löst. So ist es für die elektrochemische Reaktion in der Batterie verfügbar und die Leistung der Batterie sinkt nicht vorzeitig. In extrem rüttelfesten Batterien werden die Plattenpakete zudem im Gehäuse verklemmt und verklebt.
Es gibt verschiedene Normen für die Rüttelfestigkeit: V1 - für Standardanforderungen in PKW-Batterien, V2 - für Standardanforderungen in Nutzfahrzeugen, V3 - für erhöhte Anforderungen, V4 - für extreme Heavy Duty-Fahrzeuge im Werks- und gewerblichen Einsatz.
spannungsreguliertes Batterieladegerät
Ein Ladegerät, das die Ladespannung anhand des Ladezustands reguliert.
wartungsarm
Bezeichnung für eine herkömmliche, nasse Batterie, die regelmäßig gewartet werden muss, mindestens vor der Winterpause.
Hierbei wird der Flüssigkeitsstand überprüft und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser wieder aufgefüllt.
wartungsfrei
Eine Batterie, bei der unter normalen Betriebsbedingungen kein Batteriewasser nachgefüllt werden muss und die nicht geöffnet werden kann.
Nicht zu verwechseln mit einer verschlossenen, absolut wartungsfreien Batterie.
zyklische Verbraucher
Verbraucher, die üblicherweise so lange gleichmäßig viel Strom entnehmen, bis die Batterie leer ist und wieder aufgeladen wird.
Zum Beispiel ein elektrischer Rollstuhl oder ein Kühlschrank in einem Wohnmobil oder auf einem Boot. Die Zündung in einem Auto andererseits ist ein Verbraucher, der kurzzeitig sehr viel Strom benötigt.
Überladen
Ein unsachgemäßes Laden, bei dem die Batterie nach Erreichen der Ladeschlusspannung weitergeladen wird.
Die beim Überladen der Batterie entstehende Wärme kann zur Verformung und sogar zum Explodieren des batteriekastens führen.